Weihnachtskrippen und Puppenstuben werden oft mit
Kindheitserinnerungen an vergangene Zeiten verbunden. Durch den Reichtum an
Figuren, Zubehör und die Vermischung mythischer Ereignisse mit weltlichem und
profanem Geschehen erwecken sie die Lust am Schauen und Entdecken. Als
spielerisches und pädagogisches Vermittlungsmedium sind sie aus heutiger
Betrachtung aber auch ein Spiegel ihrer Zeit. Die diesjährige Neu-Inszenierung öffnet die
barocke Klösterle-Krippe und Puppenstuben aus dem "Kleinen Museum" in
Hagnau für eine kulturgeschichtliche Betrachtung und neue Fragestellungen. Durch
großformatige Zeichnungen erweitert der Illustrator Paul Hoppe die Krippe:
Szenen werden in Zeit und Raum versetzt, und das Ereignis der Geburt Christi
nach dem Koran erzählt.
Der Blick hinter die Kulissen lässt die Krippe als
einen äußerst wandelbaren, vielschichtigen Gegenstand erscheinen, changierend
zwischen Spielzeug und Kultobjekt. Wie bei jeder Inszenierung, darf und sollte
selbstverständlich hinterfragt und kommentiert werden!