Frauen in Ravensburg gründen Selbsthilfegruppe nach Krebs

29.01.2019 | Die Gruppe trifft sich in der Regel am dritten Montag im Monat in Ravensburg.

 

Die Resonanz hat so wohl keine erwartet: Mehr 20 Frauen kamen Ende Januar 2019 zur Gruppengründung der „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ in das Mehrgenerationenhaus Gänsbühl in Ravensburg. Ein Zeichen, dass ein Austausch bei oder auch nach einer Krebserkrankung wichtiges Bedürfnis von Betroffenen ist. Für die ehrenamtliche Leitung wurden Initiatorin Angelika Siller (Gruppenleiterin), Heike Berger (stellvertretende Gruppenleiterin) sowie Romina Stevens zur Kassiererin als Nichtbetroffene gewählt.

Betroffene durch alle Schichten
20 Frauen gaben dem Thema Krebserkrankung in Ravensburg am Gründungsabend ein Gesicht: die 78-Jährige mit Brustkrebs und Metastasen in der Leber, die nach der Chemotherapie metastasenfrei ist, die junge Syrerin, die die Diagnose Brustkrebs vor sechs Monaten erhielt und Chemotherapie und Operation hinter sich hat, oder die Frau, die nach der Diagnose Lungenkrebs 26 Chemotherapien durchlief. Und da war auch die 73-Jährige, die vor sechs Jahren erkrankt ist und die „gesamte Palette“ erfolgreich durchgemacht hat. Sie kam, um den anderen „Mut zu machen“.

Häufigste Krebsform bei Frauen
Brustkrebs ist die häufigste Krebsform bei Frauen in Deutschland: Jedes Jahr erhalten 69.000 Frauen die Erstdiagnose. Soweit die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht: Brustkrebs ist die am besten erforschte Krebserkrankung, die Heilungschancen sind sehr hoch. Aber auch wenn die medizinischen Therapiemöglichkeiten erfolgversprechend sind, den Umgang mit der Krankheit muss jede Frau selbst tragen. „Die Krankheit begleitet einen ein Leben lang“, fasst Angelika Siller zusammen, die selbst betroffen ist. Die Selbsthilfegruppe findet sie wichtig, um Frauen positiv zu unterstützen und so zur Verbesserung der Lebensqualität beizutragen. Auch langfristig. Denn wie bei der Vorstellungsrunde immer wieder zu hören war: „Mit der Therapie durch zu sein, ist nicht alles.“ Die Psyche ist auch danach bei vielen weiterhin schwer belastet. Die Anwesenden zeigten sich daher froh, dass es vor Ort in Ravensburg – nach fünf Jahren – nun wieder eine eigene Gruppe gibt.

Informieren, begleiten, Mut machen
Das Anliegen der Gruppe ist vielfältig: sich gegenseitig Mut machen, sich austauschen. Alles was innerhalb der Gruppe gesprochen wird, wird dabei streng diskret behandelt, so die Selbstverpflichtung. Die Gruppe soll aber nicht nur dem Austausch über die Erkrankungen dienen, sondern auch Auszeiten bieten. Das spiegelt sich im Jahresprogramm der Selbsthilfegruppe wider, auf dem sich Fachvorträge wie etwa über Nachsorge und Spätfolgen einer Krebserkrankung finden, aber auch Gemeinschaftsabende oder ein Kinoevent.

Dachverband
Die Ravensburger Gruppe ist nun unter dem Dach des Landesverbandes Frauenselbsthilfe nach Krebs e. V. mit mehr als 60 lokalen Gruppen und der Deutschen Krebshilfe aktiv. Sie arbeitet außerdem eng mit der Krebsberatungsstelle der Oberschwabenklinik Ravensburg zusammen.

Treffen
Die Gruppe trifft sich in der Regel am dritten Montag im Monat von 18.30 bis 20 Uhr (nicht in den Ferien) im Mehrgenerationenhaus Gänsbühl in der Herrenstraße 43 in Ravensburg. Die Teilnahme ist kostenlos. Interessierte können jederzeit ohne Anmeldung teilnehmen. Am 18. Februar 2019 geht es um „Ernährung bei einer Krebserkrankung“, ein Vortrag von Priska Hummel, onkologische Pflegefachkraft an der Oberschwabenklinik Ravensburg. 


Mehr Informationen: 

www.frauenselbsthilfe.de

Stichwort: Gruppen vor Ort; oder unter Telefon 0751 95 880 770

Angelika Siller (Mitte), Initiatorin und einstimmig gewählte Gruppenleiterin der Frauenselbsthilfe nach Krebs in Ravensburg mit Heike Berger (links), stellvertretende Gruppenleiterin und Kassiererin Romina Stevens (2.v.r). Alle drei sind hauptamtliche Mitarbeiterinnen der Villa Kunterbunt des DRK-Kreisverbandes Ravensburg. Patin Rosi Mundig gratuliert zur Wahl und freut sich auf die Zusammenarbeit.
Angelika Siller (Mitte), Initiatorin und einstimmig gewählte Gruppenleiterin der Frauenselbsthilfe nach Krebs in Ravensburg mit Heike Berger (links), stellvertretende Gruppenleiterin und Kassiererin Romina Stevens (2.v.r). Alle drei sind hauptamtliche Mitarbeiterinnen der Villa Kunterbunt des DRK-Kreisverbandes Ravensburg. Patin Rosi Mundig gratuliert zur Wahl und freut sich auf die Zusammenarbeit.

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