16.09.2021 | Die Historikerin hat den Sonderpreis für ihre herausragenden Verdienste um die Erforschung der Geschichte der Ravensburger Sinti und des Zwangslagers Ummenwinkel erhalten.
Am 14. September 2021 fand im Schwörsaal im Waaghaus die Verleihung des Ehrenpreises der Stadt Ravensburg an Dr. Esther Sattig statt. Ihre Forschungsarbeiten zur Geschichte der Ravensburger Sinti und des Zwangslagers Ummenwinkel erbrachten grundlegend neue Erkenntnisse zur Verfolgung der Ravensburger Sinti und zur Rolle der maßgeblichen Akteure in der Stadtverwaltung Ravensburg bei der Errichtung des Zwangslagers.
Die Laudatio auf die Preisträgerin hielt Prof. Wolfgang Benz, einer der renommiertesten Zeithistoriker Deutschlands, der Sattigs Forschungsarbeiten, zugleich ihre Dissertation an der TU Berlin, als Doktorvater betreut hatte. Er würdigte ihre Studie als hervorragende Analyse der Verzahnung von lokalen, regionalen und reichsweiten politischen Handlungsebenen und wies auch auf das Aufsehen in hin, die diese seit ihrem Erscheinen 2016 in Forschungskreisen erfahren hatte.
Ravensburgs Erster Bürgermeister Simon Blümcke überreichte anschließend die Urkunde und betonte in der Begründung für die Verleihung des Ehrenpreises auch die beispielhafte "verantwortungsvolle und kritische Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte, die impulsgebend für die Erinnerungskultur und das würdige Gedenken an die Opfer" sei.
Im Anschluss hielt Dr. Sattig ihren Vortrag über das "Das Zigeunerlager Ravensburg Ummenwinkel", der gleichzeitig der nachgeholte Festvortrag zur Eröffnung der Ausstellung im Museum Humpis-Quartier unter dem Titel "Ausgrenzung und Verfolgung. Die Ravensburger Sinti im Nationalsozialismus" war. Die Ausstellung ist noch bis 30. Januar 2022 im Museum Humpis-Quartier zu sehen und basiert auf Forschungsergebnissen von Dr. Esther Sattig.
Mehr Infos zur Ausstellung im Museum Humpis-Quartier