Blick hinter die Kulissen des Stadtarchivs

18.05.2021 | Das Stadtarchiv Ravensburg präsentiert sich im Internet neu und gibt Tipps für Nutzer.

 

Moderne Optik und aufschlussreiche Infos: Das neue Online-Angebot des Stadtarchivs Ravensburg gibt Einblick in die Aufgaben und die tägliche Arbeit des Stadtarchivs. Hier erfährt der Nutzer nicht nur alles, was für einen geplanten Besuch im Leseraum des Archivs wichtig ist. Die Seiten im Netz informieren auch über die eher unbekannten Aufgaben des Stadtarchivs und geben einen Überblick über die Bestände aus fast 800 Jahren Stadtgeschichte, die im ehemaligen Schulgebäude in der Kuppelnaustraße 7 aufbewahrt werden.

Zwei Neuheiten dürften Freunde des Ravensburger Stadtarchivs besonders schätzen: Unter der Rubrik "Aktuelles" wird das Stadtarchiv künftig immer wieder über seine Arbeit, Neuzugänge oder besondere Projekte berichten. Unter "Stadtgeschichte" ist eine Archivalien-Galerie entstanden. Dort präsentiert das Archiv regelmäßig besondere Einzelstücke aus seinen Beständen. So kann man vom heimischen PC aus einen Einblick in historische Quellen gewinnen und in die Stadtgeschichte eintauchen – völlig unabhängig von einem Rechercheanliegen.

Mit der "Archivalien-Galerie" macht das Stadtarchiv auf die Vielfalt von Unterlagen aufmerksam, die dort nicht nur verwahrt, sondern auch erschlossen, zugänglich gemacht und erhalten werden müssen. "Wir erweitern beide Angebote ständig. So lohnt es sich, immer wieder virtuell bei uns vorbeizuschauen", sagt Stadtarchivarin Dr. Silke Schöttle.

Dr. Silke Schöttle leitet das Stadtarchiv Ravensburg. Bild: Stadt Ravensburg/Felix Kästle
Dr. Silke Schöttle leitet das Stadtarchiv Ravensburg. Bild: Stadt Ravensburg/Felix Kästle

Unterschiedlichste Anliegen

Anfragen zu allen Epochen und Themen der Stadtgeschichte sowie zu authentischen und damit belastbaren Quellen erreichen das Stadtarchiv täglich. "Die Vielfalt der Anliegen ist so bunt wie das Leben selbst", erläutert Schöttle: Interessieren sich wissenschaftlich arbeitende Historiker und Studierende eher für die klassischen Themen der reichsstädtischen Geschichte – etwa für die Akteure der Ravensburger Reformation –, so fahndet ein Zirkusdirektor für ein Unternehmensjubiläum nach einem Zeitungsartikel über ein legendäres Ravensburger Gastspiel im Jahr 1977. Und eine italienische Familie recherchiert ihre Vorfahren, die im 19. Jahrhundert nach Ravensburg ausgewandert sind. "Aus der Stadt heraus wird häufig nach der Geschichte von Häusern, Geschäften, Straßen oder neu zu bebauenden Arealen gefragt", klärt die Archivleiterin auf. Historisches Bild- und Fotomaterial ist besonders gefragt.
Die vielen Recherchen münden in wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten, kommen in der historischen Bildungsarbeit zum Einsatz, werden kommerziell in der Nachlasspflege gebraucht, zu Werbematerialien weiterverarbeitet oder sind rein privater Natur. "Alle Themen haben gleichermaßen ihre Berechtigung - sieht das Archivgesetz doch vor, dass sich jeder in einem öffentlichen Archiv aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert unterrichten darf", erklärt die Diplom-Archivarin und promovierte Historikerin. Bei sehr jungen Archivalien jedoch gibt es Nutzungseinschränkungen durch Schutzfristen.

Besuch erst nach schriftlichem Kontakt

In der Zeit der Pandemie haben die Anfragen stark zugenommen. Silke Schöttle ist froh, dass die Archive unter strengen Auflagen geöffnet sein dürfen, damit die Nutzer für unaufschiebbare und größere Vorhaben wieder vor Ort recherchieren können. Denn nicht alle Anfragen können die Mitarbeiter des Stadtarchivs per E-Mail oder durch das Anfertigen von Reproduktionen beantworten. Am Anfang jeder Recherche sollten die Nutzer mit dem Stadtarchiv schriftlich Kontakt aufnehmen. So können die städtischen Experten beraten, auf passende Quellen hinweisen und entscheiden, ob ein Archivbesuch unabdingbar ist. Den Leseraum kann man derzeit nur mit verbindlicher und zeitlich begrenzter Terminvereinbarung, FFP2-Maske und Dokumentation der Kontaktdaten besuchen.

Die neuen Seiten im Netz finden sich auf www.ravensburg.de/stadtarchiv.

Im Lesesaal des Stadtarchivs muss in Pandemiezeiten eine Maske getragen werden. Bild: Stadt Ravensburg/Felix Kästle
Im Lesesaal des Stadtarchivs muss in Pandemiezeiten eine Maske getragen werden. Bild: Stadt Ravensburg/Felix Kästle

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