Roland Roth

Leiter und Gründer der Wetterwarte Süd

 

Hallo, mein Name ist Roland Roth und ich bin Gründer und Leiter der Wetterwarte Süd.
Während Uli Böttcher, Schauspieler und Kabarettist, sich manchmal im Fake-News-Dschungel rund ums große Thema Klima verirrt, versuche ich Licht ins Dunkel zu bringen. Ob es mir gelungen ist, ihn zu erleuchten, sehen Sie hier.

Gängige Fake News zum Klimawandel

Ich halte seit vielen Jahren Vorträgen rund ums Klima. Viele Fakten belegen, dass der Klimawandel real und menschengemacht ist. Auch bei uns in der Region sind die Konsequenzen bereits heute mess- und spürbar. Trotz der klaren Faktenlage, sind nach wie vor - teils gewollt - falsche Nachrichten und Behauptungen dazu im Umlauf.

Hier finden Sie mein "Best of" der gängigen Fake News und die wissenschaftliche Auflösung.

Klimaerwärmung? Im Mittelalter war es noch viel wärmer als heute.

Die durchschnittliche Erdtemperatur liegt mittlerweile beinahe ein Grad höher als noch vor hundert Jahren. Und die Fieberkurve steigt weiter. Seit Anfang der 80er Jahre hat sich die Erwärmung deutlich beschleunigt. So waren weltweit gesehen die letzten 26 Jahre allesamt zu warm. Seit Beginn der 90er Jahren gab es auf der Nordhalbkugel sogar keinen einzigen zu kalten Monat zu verbuchen. Alles Zufall? Wohl kaum! Die Klimaforscher sind sich einig, dass wir uns am Beginn eines einschneidenden Klimawandels befinden, der zu einem nicht unerheblichen Teil auf menschliche Einflüsse zurückzuführen ist.

Nicht der Mensch ändert das Klima, Warm- und Kaltzeiten sind etwas ganz Natürliches.

Dass sich das Klimagefüge in den letzten Jahrzehnten verändert hat, ist unstrittig. Allerdings gehen die Meinungen auseinander, inwiefern hier natürliche Klimaschwankungen eine Rolle spielen und wieviel davon auf menschliche Einflüsse zurückzuführen ist.

Das stetige Auf- und Ab der Oberflächentemperatur ist kennzeichnend für die Klimaentwicklung auf der Erde. Auf Eiszeiten, während der letzten, der Würmeiszeit war es bei uns im Durchschnitt übrigens lediglich rund fünf Grad kälter als heute, folgten Warmzeiten. Funde von Haifischzähnen in Oberschwaben belegen, dass hierzulande einst ein subtropisches Klima herrschte. Diese natürlichen Klimaschwankungen haben sich jedoch in Jahrtausenden vollzogen, während die gegenwärtige Klimaveränderung quasi im Zeitraffertempo vonstatten geht: in den letzten vierzig Jahren hat sich die Temperatur bei uns so stark erwärmt wie nach dem Ende der Eiszeit in beinahe 4.000 Jahren. Diese rasante Entwicklung ist nicht natürlich.

Wir sind ein Land der Ingenieure, mit unserer Technik kriegen wir das schon in den Griff.

Es gibt Kipppunkte, die lassen sich nicht mehr stoppen, die verstärken sich selbst, allen voran die Veränderung des Jetstreams, Motor unseres Wettergeschehens und das Abschmelzen der Eismassen.

Es wird wärmer? Ist doch toll - dann spare ich Heizkosten.

Klimarelevante Spurengase wie Kohlendioxid, FCKW's und Methan, aber auch die Abholzung tropischer Regenwälder, die rasant wachsende Erdbevölkerung und in zunehmendem Maße auch die Globalisierung der Weltwirtschaft tragen zum Treibhauseffekt bei. Wie sich das Klima im Detail in den einzelnen Regionen der Erde entwickeln wird, ist allerdings umstritten. So bewerten die verschiedenen Klimamodelle beispielsweise die Auswirkungen der weltweiten Erwärmung auf den Golfstrom und die damit verbundenen Rückkopplungseffekte für Nord-, West- und Mitteleuropa widersprüchlich.
Fest steht aber: Bei uns in Ravensburg ist es heutzutage so warm wie vor dreißig Jahren in Freiburg. Dort, im Breisgau, der ohnehin wärmsten Region Deutschlands herrschen mittlerweile Temperaturverhältnisse wie vor dreißig Jahren in Norditalien. Denn Oberschwaben, das Allgäu und der Bodenseeraum gehören zu der Ecke in Deutschland mit der höchsten Erwärmungsrate.

Ich lebe in Deutschland und auf dem Land, was juckt mich das also. Ich bin vom Klimawandel gar nicht betroffen.

Auch bei uns in Oberschwaben, im Allgäu, auf der Alb und am Bodensee werden die Wetterextreme mit Sicherheit weiter zunehmen und uns alle betreffen: Stürme und Gewitterfronten werden heftiger, Hagelschlag, ausgeprägte Trockenzeiten und Regenperioden mit Überschwemmungen häufiger.

Die durch Naturkatastrophen verursachten Schäden haben sich seit 1980 vervierfacht. So verursachten etwa die schweren Überschwemmungen im Landkreis Biberach im Mai 2016 mehr als 100 Millionen Euro Schaden. Diese Schäden tragen wir alle.

Dazu kommt der Fakt, dass mittlerweile hitzebedingt mehr Menschen jährlich bei uns in Deutschland sterben als im Straßenverkehr, besonders in den aufgeheizten Städten.

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