Robert Kreis: Musikalische Hommage an das jüdische Berlin der 1920er und 30er Jahre

In der Weimarer Republik wurde die Welt der Oper und Operette, der Revue, des Kabaretts und der Schlager großenteils durch jüdische Künstler geprägt. Der niederländische Kabarettist, Pianist und Entertainer Robert Kreis ist einer der Väter der Retrowelle, der die leichte Muse der 1920-er und 30-er Jahre neu zum Leben erweckt hat. Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Nachlässe der Vertreter dieses Genres dem Vergessen zu entreißen und zu sammeln – auf Schellack und im Originalton.

Anhand ihrer Lebensgeschichten und über ihr Repertoire lässt er in seinem Konzert jüdische Unterhaltungskünstler wie Kurt Gerron, Paul O‘ Montis oder Willy Rosen u.v.a. für einen Abend auferstehen. Und er versteht es meisterhaft, diese Perlen der Kleinkunst, die wir alle kennen und die zu unserem akustischen Erbe zählen, wieder zum Leben zu erwecken – mit seiner unglaublich wandlungsfähigen Stimme, seinem meisterhaften Klavierspiel und einer mitreißenden Mimik. Viele dieser Songs – sprachlich immer geschliffen und poliert – greifen ironisch-satirisch alltägliche Banalitäten auf, bei anderen bleibt einem das Lachen in der Kehle stecken. Aber immer begeistert der Esprit, mit dem die Künstler aus dem Vollen schöpfen. In den zwanziger und dreißiger Jahren waren sie hoch verehrt, unter den Nazis wurden sie verfolgt und ermordet und nach dem Krieg vergessen.

„Ihr trauriges Schicksal wird kurzstündig ersetzt durch ihre unsterbliche Art des Humors, der Intelligenz und der Heiterkeit. Lassen Sie uns diese Menschen auf eine neue Weise ehren, indem wir einen fröhlich-besinnlichen Streifzug unternehmen durch die kreativ-verrückte Berliner Unterhaltungswelt der „Golden Twenties“.“ (Robert Kreis)

Eine Sondervorstellung im Rahmen der „Jüdischen Kulturwochen Bodensee“