Die Stadt Ravensburg zeichnet sich als Schulträger für die umfangreiche digitale Infrastruktur von einem SBBZ, sieben Grundschulen und fünf weiterführenden Schulen verantwortlich. Nutzerseitig beinhaltet dies die Betreuung von ~ 4.000 SchülerInnen, ~ 400 LehrerInnen und ~ 120 Personen in Form von städtischem Personal an Schulen.
Der
Gemeinderat hat mit einstimmigem Beschluss vom 20.02.2017 den Grundstein für
die Digitalisierung der Ravensburger Schulen gelegt. Gestartet wurde mit einer
Projektstelle zur Koordination der Medienentwicklungsplanung an den Schulen. Am
16.07.2018 wurde dem Gemeinderat ein einheitlicher Ausstattungsstandard für die
Schulen vorgelegt, welcher einstimmig beschlossen wurde. Seither konnten
diverse Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden.
Alle Schulen (Ausnahme GS Schmalegg) konnten nun in einem ersten großen Digitalisierungsstep mit einer Grundausstattung versorgt werden. Mit der Digitalisierung an Schulen ging in der Regel eine umfassende Elektrosanierung der Schulgebäude durch das Amt für Architektur und Gebäudemanagement einher.
Jeder Unterrichtsraum verfügt nun über Datenanschlüsse, moderne Medientechnik und WLAN. Wo vorhanden wurde die Technik in den PC-Räumen erneuert. Jede Schule verfügt weiter über eine pädagogische Musterlösung des Landes sowie eine Mobilgeräteverwaltung für iPads.
Im Rahmen der Interimslösung für Grundschulen erhielt die Grundschule Schmalegg 2019 mediale Ausstattung in zwei Unterrichtsräumen. Durch die Corona-Förderprogramme erhielt die Schule einen kleinen Anteil mobiler Endgeräte (inkl. Mobilgeräteverwaltung), welcher 2024 durch Haushaltsmittel aufgestockt wurde. Um die Schule auf denselben Standard anzuheben ist 2026 eine Sanierungsmaßnahme geplant.
Der am 31.12.2024 endende DigitalPakt 1 wurde folglich umgesetzt. Auf Basis von Medienentwicklungsplänen der Schulen konnte die Stadt Ravensburg im Zeitraum von 2019 – 2024 auf ein Fördervolumen von 1.571.500 € zurückgreifen. Ergänzend konnten durch Corona-Förderprogramme (Sofortausstattungsprogramm, Schulbudget Corona, Lehrkräfteausstattung, Administratorenprogramm) weitere 861.000 € in die Digitalisierung der Schulen investiert werden.
Zusammen mit den Endgeräten aus
Corona-Förderprogrammen verfügen die städtischen Schulen aktuell über rund 210
Beamer/Displays, 1100 iPads, 112 Medienwagen, 300 PCs, 400 Notebooks, 170
Dokumentenkameras, 280 WLAN AccessPoints uvm.
Die Digitalisierung der Schulen sollte Schritt um Schritt in einem gesteuerten Auf- und Ausbauprozess gestaltet werden. Dies war mit der Projektstelle Medienentwicklung geplant und auf einem sehr guten Weg. Die Coronapandemie hatte diesen Prozess wesentlich verändert und extrem beschleunigt.
Zwischenzeitlich wurden bei der Stadt
Ravensburg zahlreiche Digitalisierungsprojekte durchgeführt, sodass sich sowohl
die Geräteanzahl sowie die Anforderungen an die Schulnetzwerke signifikant
erhöht haben. Die Entwicklungen erfordern eine erneute Reaktion auf den
digitalen Wandel, um den Ravensburger Schulen ein zukunftsweisendes, stabiles,
lückenloses Wartungs- und Supportkonzept sowie eine zeitgemäße und innovative
mediale Ausstattung anzubieten. Nicht nur beim Schulträger wurden die
personellen Ressourcen mit steigenden Gerätezahlen und komplexer werdenden
Netzwerkanforderungen knapper. Auch die netzwerkbetreuenden Lehrkräfte an den
Schulen kommen an die Grenzen ihrer geringen Deputate.
Um den gestiegenen Anforderungen
gerecht zu werden, wurde im Jahr 2021 das Sachgebiet Schul-IT im Amt für
Bildung, Soziales und Sport gegründet. 2024 konnte die Aufgabe
IT-Administration um zwei Personalstellen auf nun insgesamt drei
Personalstellen erhöht werden, sodass sich nun fünf Mitarbeiter, darunter eine
Stelle im Helpdesk, um die IT-Landschaft in den Schulen kümmern. Für den
Zeitraum 2021 bis 2023 konnten Mittel aus dem Administratorenprogramm zur
teilweisen Refinanzierung von Personalstellen herangezogen werden.
Die städtischen Schulen konnten
weitestgehend (Grundschule Weißenau und Grundschule Schmalegg für 2025/2026
vorgesehen) mit einer LWL-Verbindung angebunden werden. Lediglich die Standorte
Grundschule Stefan-Rahl sowie der Schulstandort St. Christina werden per
Richtfunk versorgt.
Lediglich die Digitalisierung der Grundschule Schmalegg steht im ersten Step "Grundausstattung" weiterhin auf der Agenda. Diese Maßnahme soll 2026 zum Abschluss gebracht werden, die Mittel wurden im Haushalt entsprechend eingeplant. Auch dieser Schulstandort verfügt sodann analog zu den anderen Schulen über Datenanschlüsse in allen Unterrichtsräumen, moderne Medientechnik sowie WLAN.
Die im Doppelhaushalt vorhandenen
Mittel sollen nun insbesondere in den Bereichen Netzwerk und Sicherheit
investiert werden. Wo nötig, werden Ersatzbeschaffungen im Rahmen der
Möglichkeiten getätigt. Eine Erhöhung des aktuellen Standards ist finanziell jedoch
nicht abbildbar. Auf Grund der zu erwartenden Nutzungsdauer der beschafften
Ausstattung wird es jedoch erforderlich sein weiterhin stetig in die
Schuldigitalisierung zu investieren. Für den Haushalt 2027 ff. werden
diesbezüglich größere Investitionen erwartet. Eine teilweise Refinanzierung
durch einen voraussichtlich baldig zu erwartenden DigitalPakt 2 ist hierbei
unerlässlich.
Die am
17.02.2020 vom Gemeinderat einstimmig verabschiedete und am 10.03.2021
fortgeschriebene IT-Strategie Schulen soll weiter fortgeschrieben und an die
aktuellen technischen Voraussetzungen und Anforderungen angepasst werden. In
dieser wird tiefer auf aktuelle Projekte der Schul-IT (bspw.
Netzwerkstrukturierung, WLAN-Konzeption, Standardisierung
Infrastruktur/Datenverteiler etc.) eingegangen.
Die
städtischen Schulen sind derzeit weitestgehend mit analoger Telefonie und
folglich dezentral mit eigenen Telefonanlagen ausgestattet. Teilweise ist diese
Technik sehr in die Jahre gekommen und bedarf einer dringenden Investition.
2025/2026 soll unter externer Begleitung eine Telefoniestrategie für den
Umstieg auf eine sichere und zeitgemäße Technik erarbeitet werden.

