Kulturentwicklungsplanung

Die Zukunft der Kultur in Ravensburg

Kulturentwicklungsplanung im Detail

Der Ausschuss für Kultur, Tourismus und Stadtmarketing hat am 13. November 2023 dem Kulturamt den Auftrag erteilt eine Kulturentwicklungsplanung durchzuführen. Dieses Projekt ist beteiligungsorientiert und prozessoffen angelegt.

Workshop zur Kulturentwicklungsplanung im Kulturforum 25. Oktober 2023
Workshop zur Kulturentwicklungsplanung im Kulturforum 25. Oktober 2023

Warum braucht Ravensburg jetzt eine Kulturentwicklungsplanung?

Ein Rückblick auf das Projekt "Kulturkonzeption"

Mit der Kulturkonzeption aus dem Jahr 2016 liegt nicht nur eine Bestandsaufnahme der Kulturszene zur damaligen Zeit vor. Darin sind auch neun Leitlinien mit Handlungsempfehlungen verankert, die in den letzten sieben Jahren die strategische Kulturplanung und somit die kulturpolitische Entscheidungsfindung für viele Themen und Projekte unterstützt hat. Denken wir zum Beispiel an die Entwicklung der Marke "Kultur Ravensburg", die Entstehung des Kapuziner Kreativzentrums oder die neue Kompetenzbündelung am Theater Ravensburg.


In den Corona-Jahren wurden in Ravensburg trotz aller Schwierigkeiten für die Kulturschaffenden Experimente gewagt. So konnten neue Projekte entstehen, z.B. die Pop-Up Kulturprojekte, Open-Air-Konzerte aber auch der Museumsfreitag. Nun im Jahr 2023 befindet sich die Kulturlandschaft in Ravensburg noch immer in einer Post-Corona-Lage. Die Besucher und Besucherinnen sind, nachdem sie im Jahr 2022 noch zurückhaltend waren, wieder zurück in unsere Kultureinrichtungen gekommen, die Besucherzahlen stimmen uns zufrieden. Doch merken die Kulturakteure, dass es sehr viel Energie bedarf die Besucher auf sich aufmerksam zu machen, sie für sich zu gewinnen und sie auch an sich zu binden. Auch stellt sich die Frage, ob das bisher so große ehrenamtliche Engagement in Ravensburg für die Kultur in Zukunft noch so abgebildet werden kann. Finden sich auch weiterhin genügend engagierte Bürgerinnen und Bürger?

Die Planung der kommenden Jahre

Die finanziellen Möglichkeiten der Stadt Ravensburg werden auch in den kommenden Jahren begrenzt sein. Um die Mittel gerecht und gewinnbringend zu verteilen, bedarf es einer strategischen Ausrichtung der Kulturarbeit in Ravensburg. Meta-Themen wie kulturelle Bildung, auch mit Blick auf das Ganztagsangebot in Grundschulen ab 2026, Digitalität, Nachhaltigkeit können sich in solch einer Kulturentwicklungsplanung wiederfinden.


Ravensburg ist eine Stadt mit einem vielfältigen, qualitativ hochwertigem, ehrenamtlich und hauptamtlich getragenen Kulturangebot, das das Leben in der Stadt bereichert. Kultur ist ein wichtiger Standortfaktor für Ravensburg, nicht nur für Fachkräfte, die nach Ravensburg ziehen um hier zu arbeiten. Auch als Oberzentrum strahlt die Kultur weit ins Schussental und die Oberschwäbischen Bodenseeregion hinein. Und nicht zuletzt spielt das Kulturangebot auch für den Tourismus eine Rolle. Aber erreichen wir mit dem bisherigen Kulturangebot, die Menschen, die wir erreichen wollen? Sprechen die Angebote und die Kommunikation darüber auch Menschen mit geringem Einkommen, Jugendliche oder Menschen mit Migrationsgeschichte an? Haben wir wirklich so ein vielseitiges Kulturprogramm oder gibt es Angebote, die fehlen? Ist die städtische Kulturförderung für Kulturvereine noch zeitgemäß? Gibt es Engagement in den Reihen der freien Kunst- und Kulturschaffenden, das ebenfalls gefördert werden sollte? Auf diese und andere Fragen soll die Kulturentwicklungsplanung Antworten finden. Warum also gerade jetzt? Nach vier Jahren als Amtsleiterin, die vor allem von den zähen und schwierigen Jahren der Corona-Pandemie geprägt waren, möchte ich den Blick nach vorne richten. Der Beginn der zweiten Amtszeit vom Ersten Bürgermeister Simon Blümcke ist sehr gut geeignet, um nun die Chance zu ergreifen die Weichen für die Jahre 2025-2030 neu zu stellen.

Welchen Mehrwert hat eine solche Kulturentwicklungsplanung für Ravensburg?

Der Prozess der Kulturentwicklungsplanung ist so angelegt, dass bereits während der Entwicklung ein Mehrwert für die Beteiligten entstehen soll. Sei es durch den Austausch unter den Kulturakteuren und Stakeholdern der Kultur oder durch das Ansprechen neuer Zielgruppen, die so erstmals positiv mit dem Kulturangebot in Ravensburg in Berührung kommen. Für die Beteiligten soll ein Mehrwert während des Prozesses in Form von Inspiration, Input für die eigene Arbeit und eine Stärkung des Netzwerks generiert werden.

Projektbeschreibung

Das Projekt "Kulturentwicklungsplan" wird verantwortet vom Ersten Bürgermeister Simon Blümcke. Die Projektleitung hat Kulturamtsleiterin Verena Müller inne. Extern begleitet wird das Projekt von der in Torkenweiler wohnhaften Stephanie Probst, die sich gerne in der Sitzung persönlich vorstellt. Sie ist Kulturwissenschaftlerin (M.A.) und hat eine Ausbildung als systemischer Coach sowie Prozessbegleiterin. Sie wird mit ihrem Netzwerk aus Moderatorinnen und Moderatoren die Durchführung der verschiedenen Workshops übernehmen. Praktikantinnen und Praktikanten werden die Projektassistenz übernehmen.

Projektziel

Projektziel ist eine mittelfristige Kulturentwicklungsplanung für 6 Jahre, die ab dem Doppelhaushalt 2025/26 umgesetzt werden soll. Diese Planung bestehend aus Leitlinien, Themenfeldern, Zielen und Maßnahmen soll unter Einbindung von Kulturakteuren, Zielgruppen und Stakeholdern der Kultur entwickelt werden. Dabei konzentriert sie sich auf Kulturakteure, die in der Stadt Ravensburg und den Ortschaften wirken. Beim Radius der Zielgruppen wird Ravensburg als Oberzentrum betrachtet.

Projektkommunikation

Die Projektkommunikation wird hauptsächlich über die städtische Homepage, die städtischen Social Media Kanäle und Newsletter, sowie über Pressearbeit und Direktmailing an die Kulturakteure laufen. Hierfür wird ein Verteiler der Kulturakteure in Ravensburg erstellt.

Projektmittel

Die benötigten Projektmittel belaufen sich auf insgesamt 34.000 €, diese Mittel sind im Haushalt 2023 und 2024 eingestellt. Die Mittel werden benötigt für die Durchführung der Workshops (Raummiete, Catering, Moderation) und zur Durchführung von Begleitveranstaltungen, sowie für die externe Prozessbegleitung.

Prozess

Der Prozess wird in sechs Phasen unterteilt. Wichtig für den Erfolg des Projektes ist, dass diese Phasen nicht in Stein gemeißelt sind, sondern auf äußere Einflüsse reagiert werden kann, indem der Prozess angepasst wird.

Phase 0: Prozessentwicklung

  • Der Prozess wurde intern entwickelt und beraten, sowie im Kulturforum am 25. Oktober vorgestellt und diskutiert. Diese Phase ist mit der heutigen Beschlussfassung im Ausschuss für Kultur, Tourismus und Stadtmarketing am 13.11 abgeschlossen.

Phase 1: Bestandsaufnahme

  • Zehn ausgewählten Kulturakteuren analysieren gemeinsam mit Kulturamtsleiterin Verena Müller die Leitlinien und Handlungsempfehlungen aus dem Jahr 2016 und leiten daraus aktuelle Stärken und Herausforderungen der Kulturlandschaft in Ravensburg ab.
  • Die Erkenntnisse dieser ersten Detailanalyse werden wir dann in offenen Workshop-Formaten im Januar und Februar mit einem größeren Kreis diskutiert. Eingeladen werden hier neben Kulturakteuren auch Netzwerkpartner aus den Bereichen Soziales, Tourismus, Bildung sowie auch Besucherinnen und Besucher.
  • Diese Phase endet mit einem Zwischenbericht im Kulturforum.

Phase 2: Entwicklung der Inhalte

  • Eine Prozessgruppe bestehend aus Teilnehmenden der Workshop-Formate wird verschiedene Themenfelder aus den Workshops vom Januar/Februar priorisieren.
  • Diese Themenfelder werden dann in Workshops mit jeweils einem gezielten Teilnehmerkreis (z.B. Jugendliche, Senioren, Kulturakteure, Menschen mit Migrationshintergrund) intensiv bearbeitet, um Ziele und Maßnahmen abzuleiten.
  • Die Ziele und Maßnahmen werden von der Prozessgruppe gebündelt und priorisiert.
  • Auch diese Phase endet mit einem Zwischenbericht im Kulturforum.

Phase 3: Zusammenführung

  • Die Ergebnisse aus allen Workshops werden zusammengeführt und verschriftlicht.

Phase 4: Abschluss

  • Die Kulturentwicklungsplanung wird im Kulturforum präsentiert.
  • Anschließend steht die Kulturentwicklungsplanung zur Beratung im Ausschuss für Kultur, Tourismus und Stadtmarketing und anschließend im Gemeinderat zum Beschluss.
  • Bei der öffentlichen Abschlussveranstaltung wird die Kulturentwicklungsplanung allen beteiligten Akteuren, Netzwerkpartner und Zielgruppen vorgestellt.

Phase 5: Umsetzung

  • Die in der Kulturentwicklungsplanung erarbeiteten Ziele und Maßnahmen werden ab dem Jahr 2025 umgesetzt. Die notwendigen Beschlüsse müssen von Jahr zu Jahr in Abhängigkeit der jeweiligen Haushaltslage getroffen werden.

Projekt "Kulturkonzeption" 2014 - 2016

Im Jahr 2014 ist das Projekt „Kulturkonzeption“ gestartet worden. Mit der Errichtung des Museumsviertels war ein Leuchtturm-Projekt des Kulturstandortes Ravensburg abgeschlossen. Für die zukünftige Kulturarbeit sollte das strategische Entwicklungspotenzial erörtert werden.

Folgende Schritte sind erfolgt:


  • Januar bis Dezember 2015:
    Studentisches Forschungsprojekt an der Zeppelin Universität Friedrichshafen: "Kulturkonzeption Ravensburg. Ein studentisches Forschungsprojekt zu Stadtentwicklung und Kulturpolitik". Die Publikation unter Herausgabe von Prof. Dr. Martin Tröndle wurde 2016 veröffentlicht.

  • März bis Juni 2016:
    Bestandsaufnahme der Kulturakteure in Ravensburg durch das Kulturamt und Formulierung von Leitlinien unter Mitarbeit der Steuerungsgruppe.
    Heft 1: Bestandsaufnahme und Leitlinien

    Zur Info: Exemplare der beiden Berichte sind in der Stadtbücherei verfügbar.


  • November 2019 bis März 2020:
    Durchführung einer einjährigen Besucherbefragung: Wer nutzt das Ravensburger Kulturangebot und inwiefern verändert sich die Nutzerschaft im Kontext des demografischen Wandels? Wie werden die Besucher*innen auf die Angebote aufmerksam und schließlich: Wie attraktiv ist das Angebot der Kultureinrichtungen der Stadt im regionalen und nationalen Vergleich und wie können sich Kulturinstitutionen zukunftsfähig ausrichten, um Besucher*innen weiterhin nachhaltig für ihre Angebote zu begeistern?

    Die Besucherbefragung wurde aufgrund der coronabedingten Schließung der Kultureinrichtungen im März 2020 abgebrochen. 

Suche

Kontakt

Kulturamt
Verena Müller
Amtsleitung

Telefon: 0751 82-2601
Verena Müller

Oberschwabenhalle

Bleicherstraße 20

88212 Ravensburg

 

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