SANIERUNGSGEBIET ÖSTLICHE VORSTADT

Die "Östliche Vorstadt" von Ravensburg ist im Stadtraum als eigenständige und historische Siedlungseinheit aufgrund der fehlenden Ummauerung wie bei der historischen Altstadt nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Als langgestreckter, lockerer Gebäudeverbund entlang des Mühlkanals ist sie der städtebaulichen Siedlungseinheit der Altstadt gegenüber gleichrangig einzustufen. Das Gesamtgebiet ist heute durch Neubauten ergänzt und durch Veränderungen, insbesondere in der Wangener Straße und durch den Verkehrslärm der Bundesstraße, in Teilen stark beeinträchtigt.
Die "Östliche Vorstadt" wird geprägt von der Veitsburg, dem Flappachtobel und den großen beidseitigen Grünräumen als bewaldete Hangkanten. Durch die starke Bautätigkeit zur Jahrhundertwende und in der Nachkriegszeit ist insgesamt ein hochinteressantes städtebauliches Konglomerat unterschiedlicher Zeitschichten entstanden.

 

Kurzbeschreibung Sanierungsgebiet

Sanierungsziele

Das Sanierungsgebiet "Östliche Vorstadt" wurde im Jahr 2005 in das klassische Stadtentwicklungs-Programm (SE-Programm) aufgenommen. Der Satzungsbeschluss erfolgte im Gemeinderat am 24.07.2006. Eine erste Gebietserweiterung erfolgte im Jahr 2007 mit Schwerpunkt in der Raueneggstraße / Holbeinstraße und im Jahr 2009 mit dem Baublock Marktstraße / Burgstraße / Eichelstraße sowie im Bereich Burgstraße 14 und den Aufgangsbereichen von der Burgstraße zum Mehlsackplateau.


Um das Gebiet aufzuwerten und in seiner prägenden Form zu erhalten, wurden unter anderem folgende Oberziele festgelegt:


  • Erhaltung der historischen Vorstadt als Gesamtensemble und Erhalt von Einzelgebäuden, die das Stadtbild prägen
  • Erhaltung und Sanierung der noch vorhandenen Mühlengebäude
  • Belebung der Ravensburger Vorstadt und Erhöhung ihrer Attraktivität durch Stärkung und Aufwertung der vorhandenen Mischnutzung sowie Verbesserung der Wohn- und Aufenthaltsqualität
  • Umnutzung vorhandener Brachflächen und Nachverdichtung von Brachflächen, insbesondere zum Bau von stadtnahen Wohnungen
  • Teilverbesserung bestehender Verkehrsprobleme, soweit dies in der Stadtsanierung möglich ist, u. a. die Verbesserung der fußläufigen Erreichbarkeit der Altstadt sowie Verbesserungen der Radwegeverbindungen


Auch in diesem Sanierungsgebiet werden alle zukünftigen Bauprojekte auf den im Gemeinderat am 26.07.2020 beschlossenen Ravensburger Klimakonsens auf die Auswirkungen für das Klima überprüft und mit entsprechenden Prioritäten versehen.

Förderrahmenvolumen, Bewilligungszeitraum, Verfahrensart

Bei dem jeweils beantragten und bewilligten Finanzvolumen muss die Stadt 40 % an Eigenmittel einbringen, Land und Bund übernehmen 60 % des bewilligten Finanzvolumens. Für die Förderung von Einzelmaßnahmen gelten die Städtebauförderungsrichtlinien des Landes, zuletzt geändert im Februar 2019.


Die Maßnahme wird im "vereinfachten Verfahren" durchgeführt, ohne Erhebung der sanierungsbedingten Bodenwertsteigerungen nach § 154 ff. Baugesetzbuch. (Ausnahme: Für die im Jahr 2009 beschlossenen Erweiterungsbereiche Marktstraße / Burgstraße / Eichelstraße wurden die sanierungsbedingten Bodenwertsteigerungen im früheren Sanierungsprogramm "Oberstadt II" erhoben).

Bisher bewilligter und beantragter Förderrahmen im Programm
"Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" (ASP) - Abrechnung 2021


2,704 Mio. €

abgerufene Landes-/Bundesmittel 60 %

1,622 Mio. €

Förderrahmenvolumen Bund-/Länderprogramm "Lebendige Zentren"
derzeit beantragt:

5,546 Mio. €

davon bewilligt mit Bescheid vom 07.04.2020 und 25.04.2023 im LZP-Programm :

3,000 Mio. €

davon umgeschichtet vom Programm "Aktive Stadt – Ortsteilzentren ASP"
mit Bescheid vom 20.07.2021 nach Abrechnung von diesem Programmteil:

1,046 Mio. €

Zwischensumme bisher bewilligter Förderrahmen somit derzeit:

4,046 Mio. €

Aufstockungsantrag ab 2024 ff. gestellt:

1,500 Mio. €

Laufende und geplante Projekte 2024 - 2026

  • Innerstädtisches Wohnungsbauprojekt "Rinkerareal" bzw. "Lumper Höhe": Umsetzung bisher größtes innerstädtisches Wohnungsbauvorhaben auf dem ehemaligen Rinkerareal mit dem Bau von über 300 innenstadtnahen Wohnungen, Bau eines mehrgruppigen Kindergartens, Bau von Dienstleistungsflächen, einer Pflegeeinrichtung, Räume für Quartiersmanagement und Bau von Bewohnergaragen für Autos und Fahrräder. Zusätzlich wird eine Abbiegespur auf der Wangener Straße erstellt, zwei Bushaltestellen errichtet, eine Fußgängerquerung angelegt und die bestehende Bachverdolung saniert und zum Teil verlegt. Die ehemalige Rinkerstraße wird teilverlegt, die Straßen- und Platzflächen werden neugestaltet.
  • Umgestaltung Holbeinstraße: in einem 3. Bauabschnitt zwischen Holbeinstraße 22 bis Holbeinstraße 34 mit Anschluss an die "Lumper Höhe", Umsetzung im 2. Halbjahr 2024.
  • Umgestaltung Raueneggstraße: Im Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau des Fernwärmenetzes vom Parkhaus Rauenegg über die Holbeinstraße bis zum neuen Wohngebiet "Lumper Höhe" ist geplant auch die Raueneggstraße mit Sanierungsmitteln ab 2025 neu zu gestalten.
  • Bau Fußgänger- und Radwegbrücke über die Wangener Straße auf Höhe Beznerareal/Mühlenviertel: Im Jahr 2024 sollen die Planungen für das Bauwerk und für die Verkehrsanschlüsse fertiggestellt und entsprechende Förderanträge gestellt werden. Der Sachbeschluss im Gemeinderat ist im Januar 2024 geplant, die Umsetzung des Bauprojektes soll im Jahr 2025 erfolgen.
  • Umsetzung Bauprojekt Sanierung Kulturdenkmal Leonhardskapelle
  • Umsetzung Baulückenschließung Leonhardstraße 15 – 19 in den Jahren 2021 bis 2024: Herstellung von 19 Wohneinheiten sowie einer Bewohnergarage mit 18 Stellplätzen.
  • Umgestaltung öffentliche Flächen nach Fertigstellung und Umbau Leonhardskapelle bzw. Baulückenschließung Leonhardstraße 15 – 19 im Umfeld der Bauprojekte.
  • Sanierung Kulturdenkmal Burgstraße 14 – Räuberhöhle, die Umsetzung der Maßnahme ist für die Jahre 2024 - 2026 vorgesehen.
  • Weitere private Gebäudesanierungen mit Schwerpunkt Wohnraumschaffung, Wohnraumsicherung und Sanierung von leerstehendem Wohnraum sind in Verhandlung.

Realisierte Sanierungsprojekte

Im Rahmen der Städtebauförderprogramme "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" sowie Lebendige Zentren" wurden folgende Projekte realisiert:

  • Fertigstellung Hochbauprojekte im Beznerareal / Mühlenviertel: Sanierung Holbeinstraße 30 (Bezner-Turm): Einbau von 10 Wohnungen und einer Gewerbeeinheit. Neubau von 4 neuen Gebäuden (Gebäude Holbeinstraße 30/2, 30/3, 30/4 sowie dem Pförtnerhaus Holbeinstraße 32/2) nach Abbruch und Rückbau der früheren Industriehallen: Neubau von 55 Wohnungen. Sanierung älteste Industriehalle – Markthalle (heute "Werkhalle" – Holbeinstraße 30/1 genannt) und Einbau von 2 gewerblich genutzten Einheiten. Schaffung von 114 Tiefgaragen- und 110 Fahrradabstellplätzen sowie Herstellung Quartiersplatz im Innenhof. Sanierung stadtbildprägende Ziegelgebäude Holbeinstraße 32: Schaffung von 60 Arbeitsplätzen (in Werkstätten und im kaufmännischen Bereich) für Menschen mit psychischer Erkrankung. Einbau und Einrichtung öffentliches Café mit einem kleinen Nahversorgungsladen. Schaffung Veranstaltungsräume im 1. Obergeschoss, die am Wochenende von Vereinen und Gruppen und auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden können.
  • Umbau ehemaliges AOK-Gebäude Welfenstraße 2 und 4 / Neubebauung Mühlstraße und Ergänzung durch Neubauten: Hierdurch entstanden 31 stadtnahe Wohnungen und eine Bewohnergarage sowie eine Gewerbeeinheit
  • Sanierung mehrere Wohngebäude und Behebung Leerstand im Bereich der Saarlandstraße und Flappachstraße, Leonhardstraße und Einzelgebäude Banneggstraße.

Realisierte Straßenumgestaltungsmaßnahmen

  • Umgestaltung der Saarlandstraße in zwei Bauabschnitten nach Sanierung des Abwasserkanales in den Jahren 2016 bis 2018; die Abrechnung wurde im Jahr 2019 vorgelegt.
  • Sanierung und Erweiterung Kinderspielplatz in der Saarlandstraße im Jahr 2018
  • Umgestaltung der Flappachstraße einschließlich Treppenaufgang zur Saarlandstraße nach Sanierung des Abwasserkanals in den Jahren 2019/2020.
  • Herstellung Weg zwischen der Flappachstraße und der Wangener Straße im Jahr 2021.

Suche

Kontakt

Stadtplanungsamt
Abteilung: Stadtsanierung
Telefon: 0751 82-3180

Technisches Rathaus

Salamanderweg 22

88212 Ravensburg

 

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Öffnungszeiten
Mo, Di, Do, Fr09 - 12 Uhr
Mo bis Do14 - 16 Uhr

Kontakt

Architektin Luisa Forcini
Sanierungsbeauftragte der Stadt Ravensburg
Telefon: 0751 97770937

Grüner-Turm-Straße 15
88212 Ravensburg
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