17. Philosophisch-literarische Salonnacht „im blauen Sessel“ Thema: "grenzenlos"

Fr 26 Apr 2024
Uhrzeit
18:30 Uhr

Veranstaltungsort

Museum Humpiss Quartier
Marktstraße 45
88212 Ravensburg
 

Eintrittspreis

16€ (berechtigt zum Besuch von zwei Salons)

Kartenvorverkauf

Tourist Information Ravensburg, RavensBuch, Buchhandlung Anna Rahm

Abendkasse im Museum Humpis-Quartier am 26. April ab 18 Uhr (wenn noch Restkarten zur Verfügung sind)

 

Informationen zur Veranstaltung

Das diesjährige Thema befragt unsere Zeit und wie wir es mit Grenzen halten: „grenzenlos?“ Die Frage setzt nicht das einst sehr unbekümmerte Medienereignis „Spiel ohne Grenzen“ aus früheren Zeiten fort. Philosophisch wie literarisch werden vielmehr lebensrelevante Grenzen und grenzwertige Situationen ernsthaft wie augenzwinkernd umspielt, Grenzen, die uns oder etwas eingrenzen und zugleich über sich hinausweisen und zu ihrer Überschreitung stimulieren. Laut Pressemitteilung der Bürgerinitiative geht es beispielhaft um folgende Themen- und Grenzbereiche.


Grenzenloser Wohlstand? Grenzenloses Wachstum? Oder kommt es hier auf das individuelle Setzen von Grenzen an? Das jedenfalls ist die These von John von Düffels Werk „Das Wenige und das Wesentliche“. Gerade ein gewisser Minimalismus kann glücklich machen, „wenn das Wenige dem Wesentlichen entspricht“, die Erde geschont und wir gesammelt(er) werden. – Wer sich am Wesentlichen orientiert, galt wiederum immer schon und gilt auch heute vielfach als rational. Was aber ist, wenn sich die Grenzen der Rationalität persönlich wie in einer ganzen Familie verschieben, wie Susanne Röckel in ihrem Roman „Vogelgott“ einmal durchspielt. Im Buch, das auch auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand, wird meisterlich vorgeführt, wie selbst bei rationalster Veranlagung einer gesamten Familie ein unheimlicher Mythos um einen Vogelgott alle in Bann ziehen kann. Gibt es vielleicht gar keine klare Grenze zwischen Logos und Mythos, Rationalität und Irrationalität? Wer wären denn die Leute, die hier eine eindeutige Grenze ziehen wollten? Ist Rationalität, alles durchschauen und kontrollieren zu wollen, vielleicht sogar selbst ein Mythos?


Oder befinden wir uns, wie der Philosoph sowie Natur- und Technikwissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Neuser meint, sowieso an einer „Epochengrenze“? Haben wir mit der Entwicklung künstlicher Intelligenz nicht längst schon den Schwellenbereich zu einer anderen Zeit betreten? Die Grenzen herkömmlichen Wissens in seiner Bindung und Erzeugung an uns Menschen als selbstbewussten Subjekten scheint zugunsten Künstlicher Intelligenz mit ihren informatischen Algorithmen eingerissen zu sein. – Kommen also demnächst, wenn überhaupt, nur noch „technische Grenzen“ auf uns zu? Anschaulich wird das zumindest in den menschheitlichen Träumen der Raumfahrt. Das permanente „Weiter“ in „Unendliche Weiten“ des Alls befragt der Blumenberg-Experte Dr. Rüdiger Zill auf die vielfachen Paradoxien hin. Denn Menschen unterziehen sich um der raumfahrtlichen Entgrenzung willen extremer Eingrenzung. So machen sie sich ja um ihres Überlebens willen im All zu einem Anhängsel der Technik. Wieder scheint eine Grenzlinie, dieses Mal diejenige zwischen Freiheit und Unfreiheit, kaum noch erkennbar.


Und wie steht es um all die Grenzen, die wir aus unseren lebensweltlichen Mikrowelten der Moral, von Migration, Vertreibung, Verfolgung, Flucht und Asyl kennen? Vielfach sind hier die zwischenmenschlichen Spannungen und Verhältnisse unter uns „hart an der Grenze“. Doch gerade philosophische, literarische, filmische und journalistische Aufarbeitungen vermögen „grenzwertige“ Verhältnisse aufzuzeigen, Betroffenheit auslösen wie auffangen und hin und wieder optimistische Lichtblicke von positiven Grenzüberschreitungen zu geben, so mit Mark Gerstorfer, Steffen Nowak, Barbara Thimm, Paula Fürstenberg, Christine Urspruch und Gün Tank.


Die 17. philosophisch-literarische Salonnacht „Im blauen Sessel“ eröffnet am Freitag, 26. April, um 18.30 Uhr im Innenhof des Museums Humpis-Quartier. Die Salons sind in der Ravensburger Marktstraße. Die Lesungen beginnen um 20 und 21.15 Uhr. Das komplette Programm gibt es online unter www.imblauensessel.de


Autor: Ralf Elm, Mitglied der Bürgerinitiative „im blauen Sessel“

Veranstalter

Bürgerinitiative "im blauen Sessel"
Minneggstr. 10
88214 Ravensburg
 
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